Von Valentin Nussbaumer
Wie erhalten wir uns gute Mitarbeitende? Was macht die erfolgreiche Bindung unserer Talente während den ersten Arbeitstagen aus?
Das sind Fragen, welche im Geschäftsalltag immer wieder gestellt werden sollten.
Hat das jemand noch nie gehört? Das gewinnen von guten Mitarbeitenden ist wichtig. Mit viel Aufwand suchen wir neue Talente für unser Unternehmen. Unsere Organisation stellen wir optimal in Inseraten und Videos dar und zeigen uns selbst als Team und Vorgesetzte von der besten Seite im den Rekrutierungsgesprächen. Auch scheuen wir uns nicht Zeit und auch Geld, in die Gewinnung neuer Talente zu investieren. Wir hoffen auf ein Team welches schlussendlich optimal zusammenarbeitet und, dass uns die guten Mitarbeitenden auch lange erhalten bleiben. Doch was tun wir dafür?
Viel zu oft geht vergessen, dass das Retention Management, die Mitarbeiterbindung, bereits in den ersten Arbeitstagen beginnt.
Eine kleine Geschichte - erinnern wir uns zurück an eigene Erlebnisse: Was macht einen guten ersten Arbeitstag aus? Jeder hat dazu gute und schlechte Beispiele selber erlebt. Wie war das nochmal? Jetzt habe ich eine gute Stelle gefunden, freue mich während Wochen oder gar Monaten auf die neue Aufgabe, auf den oder die charismatische Chef/in von den Vorstellungsgesprächen. Während der letzten Tagen vor dem Arbeitsbeginn schlafe ich unruhig und habe mich auf die neue Aufgabe optimal vorbereitet. Wie vereinbart erscheine ich am ersten Arbeitstag um 8 Uhr in bester Laune. „Grüezi? Sie haben heute den ersten Arbeitstag? Der Chef ist in den Ferien...“
Und schon ist es geschehen. Ich wurde vergessen und niemand wurde informiert, dass ich heute meine Stelle antrete. Klar, wir können die Situation meistern, wir sind ja alle selbständig. Aber heute beginnt bereits der Anfang vom Ende.
Überspitzt dargestellt? Keineswegs! Diese und ähnliche Situationen wiederholen sich öfters als wir denken. Wir nehmen uns vor einen Götti zu ernennen, möchten sogar einen Blumenstrauss organisieren und wollen schauen, dass der Garderobenkasten für die neue Küchenchefin bereit ist... Und dann ging alles in der Hitze des alltäglichen Geschäfts vergessen.
Was macht einen guten Einarbeitungsplan aus? Der Aufwand ist gering und der Nutzen ist umso grösser. Hier eine kleine und pragmatisch gehaltene Checkliste, welche Sie unterstützen kann:
Vor dem ersten Arbeitstag:
• Information an das Team über die neue Person
• Götti /Gotti ernennen
• Infrastruktur und Arbeitsplatz vorbereiten (Werkzeuge, Telefon, Computer, Schlüssel, Kleider, Namenschild, Mitarbeiterausweis, etc.)
• Kurzen Einarbeitungsplan erstellen, der muss nicht sehr ausführlich sein, aber während den ersten Arbeitstagen einen guten Halt bieten
• Je nach Funktion Termine mit den wichtigsten Ansprechpartnern planen (Kader, Inhaberschaft, Lieferanten, Behörden, Key Accounts, Kunden, usw.)
Am ersten Arbeitstag:
• Die neue Person wird in Empfang genommen
• Betriebsrundgang (wo ist was und wer darf gefragt werden)
• Mitarbeitende und Vorgesetzte vorstellen
• Gemeinsame Kaffeepause und Mittagessen
• Erklären der wichtigsten Hilfsmittel wie Zeiterfassung, Arbeitsplatz etc.
• Präsentieren des Einarbeitungsplans
Und nach dem ersten Arbeitstag? Ja, je nach Funktion oder Position begleiten wir als Vorgesetzte die Einarbeitung mehr oder weniger engmaschig. Wir sind ansprechbar, schauen vorbei und vergessen in keinem Fall die Probezeit. Die Probe- und Einarbeitungszeit nutzen wir für den gegenseitigen Informationsaustausch und für regelmässige Feedbackgespräche. So kann frühzeitig bei Defiziten eingegriffen werden und wir bieten zudem angenehmen Halt. Idealerweise werden die Zwischengespräche schriftlich festgehalten.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die richtige Einarbeitung das Risiko der schlechten Integration ins Unternehmen verhindert wird. Mitarbeitende erhalten die guten ersten Eindrücke bestätigt und sind ab dem ersten Arbeitstag positiv „programmiert“.
Selbstverständlich können Sie gerne auch auf mich zukommen, falls Sie Beratung wünschen oder für Ihr Unternehmen einen Musterplan erstellen wollen.